Einleitung

Ein turbulentes Jahr und eine unsichere Weltwirtschaftslage in 2023 liegen hinter uns. Nun gilt es für Personaldienstleister, ihre Umsätze und das Niveau ihrer Margen vor dem Hintergrund rückläufiger Anfragen, zunehmender Konkurrenz und längerer Entscheidungsprozesse zu halten. Infolge dieser Herausforderungen scheinen die Unternehmen bei ihrer digitalen Transformation ins Stocken geraten zu sein. Im Jahr 2022 verfügten 83 % der Unternehmen über eine Digitalisierungsstrategie. Und im Jahr 2023 befanden sich 29 % in einem fortgeschrittenen Stadium der digitalen Transformation. In diesem Jahr ist diese Zahl nur auf 34 % gestiegen, was bei weitem nicht dem erwarteten Tempo entspricht.

Die gute Nachricht ist: Vielen Personaldienstleistern ist es trotz der wirtschaftlicher und technischer Herausforderungen in 2023 gelungen, Erfolge zu verbuchen und sich von ihren Wettbewerbern abzuheben. Wie ist ihnen das gelungen? Und welche Rolle spielte dabei die Technologie? Bullhorn hat im 14. GRID Recruiting-Trends-Report über 100 Expert:innen aus dem DACH-Raum aus verschiedenen Branchen befragt. Freuen Sie sich auf exklusive Insights – und führen Sie Ihre Personaldienstleistung erfolgreich durchs Jahr 2024.

Auf beliebige Graphik klicken, um sie zu vergrößern

Was erwarten Personaldienstleister für das Jahr 2024?

In 2023 war die wirtschaftliche Situation für die meisten Personaldienstleister das Sorgenkind Nummer eins. Also legten sie den Fokus darauf, neue Kunden zu gewinnen und bestehende Kundenbeziehungen zu stärken. Weiterhin lag ein großes Augenmerk auf der Verbesserung der Kandidatenerfahrung, um die Kundennachfrage auch in Zeiten des Fachkräftemangels bedienen zu können. Um ihre geschäftskritischen Prioritäten zu erreichen, setzen die Befragten auf den Einsatz von Technologie. Erstmals sorgten übrigens Gig-Plattformen und deren Einfluss auf die Mitarbeiter:innen für Unruhe – die Personaldienstleister versuchen, dieser Herausforderung mit kreativen Ansätzen zu begegnen.

Key Insights

Was machen die erfolgreichsten Personaldienstleister anders?

Für das Jahr 2024 zeichnet sich bereits ein konjunktureller Abschwung und ein anhaltender Fachkräftemangel ab. Darauf müssen Personaldienstleister reagieren und sich mehr denn je auf Umsatzgenerierung und ihre Margen konzentrieren. Wir haben die Prioritäten in der Branche und Strategien der Top-Personaldienstleister* analysiert. Die Erkenntnisse haben wir hier herausgearbeitet, um Sie bei der Bewältigung der anstehenden Herausforderungen und Chancen zu unterstützen.

*Top-Personaldienstleister sind die Unternehmen, die 2023 im Vergleich zum Vorjahr ein Umsatzwachstum verzeichneten

Top-Personaldienstleister erreichen Ihre Ziele bei der Wiederbesetzung, Wiedervermittlung und Time to Place

Wie setzen leistungsstarke Unternehmen die Automatisierung ein?

Bei den Top-Personaldienstleistern ist auch die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie wichtige Aufgaben automatisiert haben. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie das Bewerber-Screening automatisiert haben, ist 6,5 Mal so hoch, und die Wahrscheinlichkeit, dass sie Automatisierung für die maßgeschneiderte Ansprache von Recruitern nutzen, ist mehr als 2,5 Mal so hoch. Außerdem zeigen die Daten von Bullhorn, dass Unternehmen, die ihre Prozesse automatisieren, 39 % mehr Bewerbungen pro Kopf erhalten und 22 % mehr Stellen besetzen.

Im Durchschnitt braucht es 10 bis 19 Tage für die Vermittlung.

Unser Report zeigt: 56% der Personaldienstleister, die im Jahr 2023 ein Umsatzwachstum verzeichneten, konnten ihre Kandidat:innen innerhalb von 10-19 Tagen vermitteln.

Die Investition in Automatisierungstools lohnt sich. So zeigen unsere Daten bei Bullhorn eine um 26% kürzere Time to Place bei Personaldienstleistern, die ihre Prozesse automatisieren.

Mit parallel laufenden Bewerbungsgesprächen kann die Time to Place verkürzt werden. Innerhalb der Kundenbasis von Bullhorn ist die Anzahl von Kandidat:innen, die für parallel laufende Interviews eingereicht wurden, von 2022 bis 2023 um 14% gesunken.

GRID_Website_Takeaway-Icon_300x300_V1

Was bedeutet das für Personaldienstleister im Jahr 2024?

Zumindest am Anfang des Jahres 2024 werden wir weiterhin eine Zurückhaltung bei den Einstellungsplänen von Unternehmen sehen. Die Folgen: Ein langsamerer Rekrutierungsprozess und ein Fokus auf geschäftskritische, strategische Projekte. Personaldienstleister sollten die Zeit nutzen, um ihre Vermittlungszeiten und -quoten durch Technologien zu verbessern und das Job-Matching und die Interaktion mit den Kandidat:innen voranzutreiben.

Personaldienstleister werden für das Jahr 2024 gut aufgestellt sein, wenn sie weiterhin in ihre Technologien und Talentpools investieren – und noch erfolgreicher, wenn sich die wirtschaftliche Lage wieder erholt.

Top-Performer investieren klug in die Candidate Experience und Segmentierung.

Der Fachkräftemangel bleibt, unabhängig vom makroökonomischen Klima. Der Erfolg ist daher vom Einsatz von Technologien und Best Practices zur Verbesserung der Talent Experience abhängig.

Führende Personaldienstleister erhöhen ihre Investitionen in Technologien, um die Geschwindigkeit, Passgenauigkeit und Kandidatenerfahrung für die besten Talente insgesamt zu verbessern.

Insbesondere investieren sie signifikant häufiger in Berufsklassifizierungen und Talentsegmentierung – Personaldienstleister mit Umsatzeinbußen in 2023 haben genau dies versäumt. Außerdem sind sie dreimal so häufig damit beschäftigt, die Candidate Experience kontinuierlich zu verbessern.

Was sie dagegen nicht tun? Sie geben bei den Margen nicht nach, um mehr Aufträge zu generieren. Stattdessen versuchen sie, ein Talent-Engagement-Programm mit Mehrwert zu schaffen, das sich nicht nur um die Preisgestaltung dreht.

GRID_Website_Takeaway-Icon_300x300_V1

Was bedeutet dies für Personaldienstleister im Jahr 2024?

Investitionen in technologie- und automatisierungsgestützte Prozesse werden 2024 wichtiger sein denn je – die obigen Daten zeigen deutlich, dass führende Personaldienstleister genau das tun. All diesen Investitionen ist gemeinsam, dass sie mit Automatisierung die Interaktion mit Kandidat:innen intensivieren und personalisieren – ohne dabei zusätzliches Personal oder manuellen Aufwand einzusetzen. Die regelmäßige Kontaktaufnahme, das Job-Matching, das Onboarding und die Aufnahme neuer Aufträge sind ideale Aufgaben für die Automatisierung.

Falls die Wirtschaftslage weiterhin angespannt bleibt, wird genau diese Differenzierung einen echten Wettbewerbsvorteil bringen und das Interesse potenzieller Kunden wecken.

Top-Performer nutzen bereits KI, um Routineaufgaben zu erledigen – oder haben zumindest damit begonnen

Führende Personaldienstleister setzen bereits Künstliche Intelligenz ein, um Routineaufgaben teilweise zu erledigen oder zumindest anzustoßen.

Auch wenn sich die Mehrheit der Personaldienstleister erst langsam mit KI auseinandersetzt – Top-Personaldienstleister sind hier schon weiter.

Die Wahrscheinlichkeit, dass sie KI-gestützte Tools für Bewerbungsgespräche einsetzen, ist um 77 % höher; die Wahrscheinlichkeit, dass sie sie für Berichterstattung nutzen, um 67 % höher. Diese zeitintensiven Aufgaben eignen sich besonders gut für die Abwicklung mit Hilfe von KI, insofern der Prozess von Menschen überwacht wird. Zudem profitieren die technologiegetriebensten Personaldienstleister bereits von den Vorteilen von Data Analytics und Reporting.

GRID_Website_Takeaway-Icon_300x300_V1

Was bedeutet dies für Personaldienstleister im Jahr 2024?

Die erfolgreichsten Personaldienstleister investieren massiv in die Automatisierung und den Einsatz künstlicher Intelligenz bei Routineaufgaben. Dazu gehören unter anderem die erforderlichen Dokumente beim Onboarding oder die Erfassung der Stellenbeschreibungen. Mitarbeiter:innen müssen dann nur in Ausnahmefällen oder zur abschließenden Überprüfung einspringen. Ihnen bleibt mehr Zeit für eine bessere Kundenbindung und die Umsetzung neuer Geschäftsziele.

Personaldienstleister sichern sich einen großen Wettbewerbsvorteil, wenn sie neue Technologien frühzeitig einführen.

Top-Performer gewinnen neue Kunden trotz angespannter Wirtschaftslage

Wenig überraschend: Personaldienstleister, die im Jahr 2023 ein Umsatzwachstum verzeichneten, bewerten ihre Erfolgsbilanz bei der Neukundengewinnung als hervorragend.

Was machen diese Personaldienstleister anders?

GRID_Website_Takeaway-Icon_300x300_V1

Was bedeutet dies für Personaldienstleister im Jahr 2024?

Angesichts der weiterhin unsicheren Wirtschaftslage müssen Personaldienstleister genau auf ihre Umsatztreiber achten. Die Daten sprechen eine eindeutige Sprache: Die digitale Transformation und die Einführung von vertriebsunterstützenden Tools treibt den Geschäftserfolg voran. Die schwierige Wirtschaftslage im Jahr 2023 hat sprichwörtlich die Spreu vom Weizen getrennt. Das belegen auch die Zahlen, denn die Top- Personaldienstleister nutzen Technologien, um sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.

Prioritäten der Personaldienstleister

Die Digitale Transformation ist branchenübergreifend die Nummer 1 auf der Agenda.

Das Vorantreiben der digitalen Transformation ist der Hauptfokus, die Neukundengewinnung bereitet Sorgen.

Die digitale Transformation steht für 62% der befragten Personaldienstleister an erster Stelle ihrer strategischen Ziele. Fast die Hälfte nennt jedoch auch die Neukundengewinnung als weitere Priorität – was im Hinblick auf die aktuelle Wirtschaftslage und dem positiven Ausblick für 2024 nachvollziehbar ist.

Die größten Herausforderungen

Die wirtschaftliche Lage und die Veränderungen am Arbeitsmarkt sind eine große Herausforderung

Wenig überraschend sorgen sich Personaldienstleister am meisten um die aktuelle Wirtschaftsprognose. Jedoch gibt es auch erhebliche Bedenken hinsichtlich der Verbreitung von Gig-Plattformen und der sich ändernden Präferenzen auf Arbeitnehmerseite.

Hier sehen wir eine deutliche Veränderung gegenüber den Zahlen aus 2023, als dies noch eine vernachlässigbare Sorge war.

Die Personaldienstleister bemühen sich, diese Marktveränderungen zu antizipieren und ihren Kunden und Bewerber:innen weiterhin einen Mehrwert zu liefern.

Engpässe in den Talentpools bleiben weiterhin ein Problem.

Trotz Wirtschaftsflaute ist der Fachkräftemangel ungebrochen – vor allem in hochqualifizierten und spezialisierten Bereichen.

Angesichts der Zunahme an Jobs, die aufgrund neuer Technologien entstehen, bereitet die Weiterqualifizierung von Kandidat:innen große Sorgen.

Der wirtschaftliche Ausblick: Die Aussichten für 2024 sind optimistisch

Das Jahr 2023 war für die meisten Branchen und so auch für die Personaldienstleistungsbranche, insbesondere MSPs, wirtschaftlich schwierig. 55% der Personaldienstleister verzeichneten etwas Wachstum, meist unter 10%. Aber nahezu ein Fünftel musste einen Rückgang hinnehmen. Die schwächelnde Wirtschaft zog weniger Stellen und langsamere Abschlusszyklen nach sich – ohne jedoch die Lage am Arbeitsmarkt zu verbessern.

Ausblick 2024: Konjunkturerholung erwartet.

Die meisten Personaldienstleister schauen optimistisch auf das Jahr 2024: Mehr als zwei Drittel rechnen mit der Hoffnung auf mehr Ruhe auf dem globalen Marktgeschehen mit einer positiven Entwicklung in der zweien Hälfte des Jahres. Die positiven Umsatzerwartungen waren über nahezu alle Branchen hinweg gleich. Allerdings rechnen 100 % der Ingenieurbüros mit einem Umsatzwachstum im Jahr 2024. Bei den IT-Unternehmen sind es nur 53%.

Fazit:

Für das Jahr 2024 erwarten wir von den erfolgreichsten Personaldienstleistern:

  • Aggressive Verbesserung von Wiederbesetzungs- und Wiedervermittlungsraten, Zeit bis zur Vermittlung und anderen Produktivitätskennzahlen durch Automatisierung
  • Aufbau von Talentpools, die den sich ändernden Stellenanforderungen gerecht werden, und Einsatz von Technologie, um sie schnell den richtigen Stellen zuzuordnen
  • Der Einsatz von Automatisierung, KI und fortschrittlicher Automatisierung, um Routineaufgaben zu übernehmen, damit sich die Recruiter auf die Kunden- und Kandidatenbetreuung konzentrieren können
  • Auf Technologie setzen, um Neukundengewinnung zu betreiben und die Differenzierung auf dem Markt voranzutreiben

GRID 2024 Präsentation und zentrale Erkenntnisse für 2024 herunterlanden.