Einleitung

Wie schaffen Sie es, einen zufriedenen, loyalen und engagierten Kandidatenpool aufzubauen? Laut unserem aktuellen Talent-Trends-Report* stehen eine schnelle und persönliche Kommunikation sowie ein reibungsloser Rekrutierungsprozess für die Befragten in DACH ganz oben auf der Liste.

Weiterhin enthält der Bericht Einblicke zu:

Die Kandidatenbindung stärken durch schnelle Reaktionen und Genauigkeit

In den meisten Branchen herrscht nach wie vor ein Mangel an geeigneten Arbeitskräften. Gleichzeitig schätzen Unternehmen die Flexibilität, die ihnen Freiberufler und Arbeitnehmer auf Zeit bieten. Auf Bewerberseite könnten sich hingegen 56 % der Studienteilnehmer:innen vorstellen, aus der Freiberuflichkeit und Arbeitnehmerüberlassung in die Festanstellung zu wechseln.

Diese Daten zeigen demnach eine deutliche Diskrepanz zwischen den Bedürfnissen von Unternehmen und denen von Bewerber:innen. Da aktuell alles darauf hindeutet, dass die Arbeitsmärkte weiterhin angespannt bleiben, werden wechselwillige Kandidat:innen weiterhin in Zeitarbeit oder für Projektaufträge eingesetzt werden. Um diese Talente langfristig im Pool zu halten, müssen Personaldienstleister daher ganz besonders darauf achten, einen angenehmen Bewerbungsprozess zu bieten.

Und die Daten zeigen, dass jeder Schritt des Recruiting Lifecycles wichtig ist. Insgesamt gaben 69 % der Befragten an, dass sie wieder mit ihrem Personaldienstleister zusammenarbeiten würden. Dieser Anteil ist gut, aber nicht großartig. Eine positive Erfahrung in jeder Phase des Einstellungsprozesses, von der Suche bis zur Einstellung, kann die Kandidatenbindung um bis zu 57 % erhöhen und bietet den Unternehmen eine echte Chance, sich von der Konkurrenz abzuheben.

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Was war der Hauptgrund für die Wahl Ihres letzten Personaldienstleisters?

Etwas mehr als die Hälfte der Befragten hat sich aufgrund eigener oder fremder positiver Erfahrungen und Bewertungen in der Vergangenheit für einen Personaldienstleister entschieden. Gute Bewertungen waren für sie dabei sogar deutlich wichtiger als passende Stellenangebote. Diese Zahlen zeigen: Sorgen Sie stets für eine positive Candidate Experience und investieren Sie in ein gutes Reputationsmanagement. Dann bleiben Sie auch langfristig für Talente attraktiv.

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Kandidat:innen wünschen sich wöchentliche Kommunikation

Von allen Befragten würden diejenigen, die den häufigsten Austausch mit ihren Ansprechpartner:innen hatten und sich gut aufgehoben fühlten, am ehesten wieder mit einem Personaldienstleister zusammenarbeiten. So steigt auch die Zahl der Kandidat:innen, die erneut mit ihrem Recruiter zusammenarbeiten würden, von den oben genannten 69% auf 78%, wenn sie vor Einsatzende ein Anschlussprojekt angeboten bekommen. Bei den Bewerber:innen, die öfter als einmal die Woche kontaktiert wurden, sind es sogar 86 %.

Diese Ergebnisse zeigen: Kandidat:innen wünschen sich einen Austausch auf wöchentlicher Basis. Doch nur die Hälfte der Recruiter kommt diesem Wunsch nach. Indem Sie häufiger mit Kandidat:innen in Ihrem Talentpool in Kontakt treten, wird Ihr Umsatz gesteigert. Andernfalls riskieren Sie, Talente an den Wettbewerb zu verlieren.

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Bewerbenden:innen arbeiten mit einer um 14% höheren Wahrscheinlichkeit weiter mit einem Personaldienstleister zusammen, der sie zügig vermittelt hat.

Eine schnelle Vermittlung auf eine passende Position steht bei den meisten Kandidat:innen ganz oben auf der Prioritätenliste. 24% der Arbeitnehmer:inne erwarten, dass sie innerhalb einer Woche nach ihrem ersten Kontakt mit dem Personaldienstleister vermittelt werden – und fast zwei Drittel der Bewerbenden erwarten eine Vermittlung innerhalb von 1-4 Wochen. Wahrscheinlich hoffen die meisten Bewerber auf das untere Ende dieser Spanne. Derzeit vermitteln Personalvermittler Zeitarbeitskandidaten in etwa zwei Wochen und übertreffen damit die 4-Wochen-Erwartung, bleiben aber etwas hinter dem 1-Wochen-Ziel zurück. Für Personaldienstleister bedeutet das: Straffen Sie Ihre Prozesse und geben Sie Ihrem Team moderne Technologien an die Hand, die den Matching-Prozess beschleunigen und passgenaue Angebote filtern. Das sorgt für eine bessere Kandidatenbindung und fördert die Wiederbesetzungs-/Wiedervermittlungsquote.

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Was können Personaldienstleister tun, um den Prozess für die Bewerber:innen zu optimieren?

Es liegt an Personaldienstleistungen, dass sich Talente gut aufgehoben fühlen und einen angenehmen Bewerbungsprozess erleben – egal ob durch Automatisierung oder die persönliche Betreuung.

Sie sollten jedoch darauf achten, wie Kandidat:innen bevorzugt kontaktiert werden wollen. Rund 40 % geben E-Mail als erste Wahl an, knapp ein Viertel bevorzugt WhatsApp. Richten Sie Ihre Kommunikation nach diesen Präferenzen aus und die Kandidat:innen werden es Ihnen mit ihrer Treue danken.

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Was war der Hauptgrund für die Beendigung der Zusammenarbeit mit Ihrem Personaldienstleister?

Bemerkenswerterweise beendeten nahezu 66 % der Bewerber:innen die Zusammenarbeit mit einem Personaldienstleister, weil ihnen der Vermittlungsprozess zu lange dauerte oder sie selbst schneller einen Job gefunden hatten.

Eine der wichtigsten Handlungsempfehlungen für Sie lautet daher: Beschleunigen Sie Ihre Prozesse – und Sie stärken automatisch die Kandidatenbindung und vermeiden hohe Absprungraten.

Für mehr als ein Drittel der Befragten war der Prozess zu kompliziert, während 22 % mit dem Job-Matching unzufrieden waren. Die richtige Technologie kann bei all diesen Punkten Verbesserungen herbeiführen – und mehr Zeit für die persönliche Betreuung der Kandidat:innen freisetzen.

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Candidate Experience während des gesamten Lifecycles

Die Umfrage zeigt deutlich, worauf es den Talenten bei der Zusammenarbeit mit einem Personaldienstleister am meisten ankommt: proaktive Kommunikation und ein schneller, reibungsloser Prozess. Daher sind die Unternehmen am besten aufgestellt, die ihren Fokus auf Automatisierung legen und die Kommunikationspräferenzen der Bewerber:innen berücksichtigen. Denn so können sie die besten Talente im Markt gewinnen und an sich binden.

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Eine positive Erfahrung zu wichtigen Momenten entlang des Recruiting Lifecycles schafft treue Kandidat:innen.

Jede Phase im Recruiting Lifecycles trägt zur positiven Candidate Experience und damit auch zu deren Bereitschaft bei, weiterhin mit Ihnen zusammenzuarbeiten. Achten Sie daher darauf, alle Phasen gleichermaßen optimal zu gestalten. Kandidat:innen, die mit bestimmten Phasen während des Prozesses zufrieden waren, bleiben mit einer um 25 % höheren Wahrscheinlichkeit bei ihrem Personaldienstleister. Die Studienergebnisse zeigen außerdem, dass 76 % der Bewerber:innen mit einer insgesamt guten Erfahrung weiterhin mit ihrem Recruiter zusammenarbeiten möchten.

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Wie oft wünschen Sie sich Kontakt mit Ihrem Recruiter?

Die meisten Bewerber:innen vermissen einen häufigeren Kontakt mit Ihrem Ansprechpartner oder Ihrer Ansprechpartnerin. In 3 % der Fälle hat sich der Recruiter nie wieder bei ihnen gemeldet – dieser Anteil steigt auf 11 %, sobald sie sich im Einsatz befinden.

Am liebsten wäre Kandidat:innen ein wöchentliches Update während der Jobsuche und des Einsatzes. Diese Frequenz ist allerdings nur durch Automatisierung zu erreichen. Konzentrieren Sie sich vor allem auf die Zeit vor dem Ende des aktuellen Auftrags Ihrer Talente. Das hat eine starke Korrelation zur Kandidatenbindung. Bieten Sie proaktiv neue Stellenangebote an – rund 17 % der Befragten gaben an, dass dies bei ihnen nicht der Fall war.

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Welche Stelle im Bewerbungsprozess waren am schwierigsten/am einfachsten?

Auf einzelne Phasen im Rekrutierungsprozess heruntergebrochen wird deutlich, dass er an einigen Stellen gut funktioniert – an anderen Nachbesserungsbedarf besteht. Administrative Aufgaben wie beispielsweise das Ausfüllen von Formularen oder die Zeiterfassung scheinen für die Bewerber:innen kein Problem zu sein. Die Stellensuche und die Bewerbungsgespräche hingegen sind herausfordernd und sollten gut begleitet werden. Denn: 78% der Befragten, die mit der Unterstützung bei der Jobsuche zufrieden waren, würden wieder mit ihrem Personalberater oder ihrer Personalberaterin zusammenarbeiten. Demgegenüber ist das nur bei 62% der Fall, wenn sie genau bei diesen Punkten unzufrieden waren.

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Aktuelle Erfahrungen mit Personalvermittlungen

An dieser Stelle ist der Hinweis wichtig: Viele Herausforderungen im Talent-Lebenszyklus können durch mehr Automatisierung bewältigt werden. 77% der Bewerber:innen, die Formalitäten automatisiert erledigen konnten, waren zufriedener. Sie gaben an, auch künftig mit ihrem Recruiter zusammenarbeiten zu wollen – im Gegensatz zu 66% derjenigen, für die diese Aufgabe weitgehend manuell und damit aufwändiger zu erledigen war. Weiterer Vorteil der Automatisierung ist, dass Rekrutierungsprozesse optimiert und Kosten gespart werden.

Auf die Frage nach ihren Erfahrungen mit Personalvermittlern gaben über 40% der Befragten an, dass sie jeweils nur zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen werden. Dies ist ineffizient und verlängert unnötig den Rekrutierungsprozess. Ein Drittel der Befragten gab an, dass es Probleme mit Zeugnissen oder anderen Dokumenten gab. Mehr als ein Viertel der Befragten war mit der vom Personaldienstleister angebotenen Stelle oder mit der Dauer bis zur Einstellung unzufrieden. Hier gilt es nachzubessern, um sich auf dem Personalvermittlungsmarkt positiv hervorzuheben.

Fazit

Generell zeigt der Report, dass Bewerber:innen ihre Erwartungen gegenüber Personaldienstleistern ganz genau kennen. Das sind vor allem eine schnelle Vermittlung in eine passende Position, ein regelmäßiger Austausch und ein einfacher, automatisierter Prozess.

Die gute Nachricht: Dank moderner Technologien können Sie diese Erwartungen erfüllen. Sie verbessern das Matching und vereinfachen administrative Aufgaben. Zudem entlasten sie Ihr Team, die so dann mehr Zeit für den persönlichen Kontakt mit Ihren Kandidat:innen haben.

4 wichtige Ergebnisse: Jede Phase des Lifecycles ist wichtig – schnelle Reaktion und passgenaue Angebote sind entscheidend

* Für den diesjährigen GRID Talent-Trends-Report 2023 haben wir 207 Arbeitnehmer:innen in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH) zu ihren Erfahrungen mit Personaldienstleistern befragt. Die Umfrage haben wir im August und September 2023 durchgeführt.