Einleitung

Was braucht es, um einen zufriedenen, loyalen Talentpool aufzubauen? Das zeigt der neueste GRID Talent-Trends-Report: Ganz oben auf der Liste stehen ein schneller Vermittlungsprozess, passende Jobangebote und eine klare, zeitnahe Kommunikation. Wir haben etwa 250 temporäre Fachkräfte in der DACH-Region zu ihren Erfahrungen mit Personaldienstleistern im Jahr 2024 befragt. Die wichtigsten Erkenntnisse präsentieren wir dir in diesem GRID 2024 Talent-Trends-Report.

Vorneweg starten wir mit einer guten Nachricht: 81 % der befragten Talente würden wieder mit ihrem Personaldienstleister zusammenarbeiten. Das ist ein deutlicher Anstieg von 69 % im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Nachfrage nach Zeitarbeitskräften ist aufgrund der Flexibilität und Skalierbarkeit weiterhin hoch. Dennoch: 77 % der temporär Beschäftigten planen, in eine Festanstellung zu wechseln. Diesem Trend müssen Personaldienstleister entgegensteuern und die Zusammenarbeit so attraktiv wie möglich gestalten. Dazu gehört ein schneller und einfacher Bewerbungsprozess ebenso wie eine personalisierte und zeitnahe Kommunikation, die zu einer positiven Kandidatenerfahrung und stärkeren Bindung führt.

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Highlights aus dem Talent-Trends-Report 2024

Kandidat:innen schätzen die Vermittlung und die Vorauswahl von Personaldienstleistern, so der Report. Beides sind wichtige Voraussetzungen, um schnell eine passende Stelle zu finden. Zudem finden die befragten Talente, KI könne diese Angebote verbessern und beschleunigen. Die große Mehrheit der Kandidat:innen (81%) begrüßt den Einsatz von KI im Recruiting, solange die persönliche Note nicht darunter leidet. 71 % finden es in Ordnung, wenn KI bei der Auswahl passender Stellen unterstützt. Insgesamt wären knapp 60 % der Kandidat:innen sogar damit einverstanden, wenn KI den gesamten Rekrutierungsprozess übernehmen würde.

Die Qualifizierung von Jobs hat zusammen mit der Kommunikation auch einen enormen Einfluss auf die Kandidatenloyalität. 93 % der Talente, die öfter als einmal pro Woche von ihren Personalberater:innen kontaktiert werden, würden weiterhin mit ihnen zusammenarbeiten. Ein passendes Jobangebot wirkt sich auch über die erste Vermittlung hinaus positiv aus. Die Loyalität der Kandidat:innen steigt auf 90 %, wenn sie neue Job- und Projektangebote erhalten, bevor der aktuelle Einsatz endet. Auch Weiterbildungsprogramme stehen hoch im Kurs: 89 % der Kandidat:innen bleiben ihrem Personaldienstleister treu, wenn sie an Weiterbildungen oder Umschulungen teilnehmen konnten.

Weitere Einblicke zu den GRID 2024 Talent-Trends gibt es hier:

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Was Kandidat:innen von Personaldienstleistern wirklich erwarten

Personaldienstleister stehen immer mehr in direkter Konkurrenz zu Online-Jobbörsen und Gig-Plattformen. Sie müssen Kandidat:innen von Anfang an überzeugen, dass sie echten Mehrwert bieten. Gleichzeitig müssen sie zeigen, dass die Zusammenarbeit genauso bequem ist wie die Nutzung von Online-Jobbörsen und digitalen Plattformen.

70 % der Kandidat:innen stehen mit mehreren Personaldienstleistern in Kontakt. Daher ist es für Personalvermittler entscheidend, sich von der Konkurrenz abzuheben. Die höchste Priorität für Kandidat:innen haben Schnelligkeit, passende Jobs und Empfehlungen. Sourcing-Strategien müssen daher so gut wie möglich optimieren.

Kandidat:innen setzen eher auf Jobbörsen als auf

Am ehesten nutzen Fachkräfte mit 61% Zustimmung Personaldienstleister. Diese Zahl sinkt auf 40% bei Talenten aus dem Healthcare-Umfeld. Insgesamt starten die meisten Talente ihre Jobsuche auf Online-Jobbörsen wie LinkedIn oder Indeed. Um wettbewerbsfähig zu blieben, müssen Personaldienstleister einen einfachen Service bieten und rund um die Uhr Service erreichbar sein. Außerdem gilt es, mit ihrer Erfahrung und der persönlichen Betreuung durch eine:n Ansprechpartner:in zu punkten.

Eine positive Erfahrung in der Vergangenheit zählt

Nahezu die Hälfte aller befragten Kandidat:innen (49%) entscheiden sich für ihre aktuelle Personalvermittlung aufgrund einer positiven Erfahrung – ob sie diese selbst gemacht haben oder von anderen erfahren haben, bspw. aus Bewertungsportalen. Das zeigt, wie wichtig das Reputationsmanagement und das Einholen positive Bewertungen ist.

Die Vorauswahl passender Jobs ist ein Wettbewerbsvorteil gegenüber Jobbörsen

Von Personaldienstleistern erhoffen sich die meisten Befragten vor allem Unterstützung bei der Jobsuche. 62% stimmten der Aussage zu, der größte Mehrwert sei die Suche und Empfehlung passender Jobangebote. Die Vorauswahl – also das Sourcing und Screening – ist ein Wettbewerbsvorteil, den Personaldienstlesiter gegenüber Jobbörsen zuzüglich ihrer Fachkompetenz und Branchenkenntnisse haben.

86% der Kandidat:innen erwarten, in weniger als 20 Tagen vermittelt zu werden

Die Erwartung an die Vermittlungsdauer ist branchen- und altersübergreifend nahezu gleich. Personaldienstleister sollten ihre Prozesse dahingehend optimieren. Technologien sollten eingesetzt werden, um das Job Matching zu beschleunigen und die Ergebnisse zu verbessern – mit dem Ziel, Kandidat:innen zu binden und sie erneut zu vermitteln.

81% der Kandidat:innen finden KI-gestützte Kommunikation in Ordnung, wenn die persönliche Note nicht darunter leidet

57% der Kandidat:innen möchten einmal oder mehrfach pro Woche von ihren Ansprechpartner:innen kontaktiert werden. Ein derart häufiger Austausch, insbesondere wenn er personalisiert erfolgen soll, ist nur dank der richtigen Technologie möglich. Die gute Nachricht ist: Eine Mehrheit (81%) gibt an, sie hätten keine Einwände bezüglich des Einsatzes von KI in der Kommunikation, insofern die Personalisierung nicht darunter leidet.

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Kandidat:innen sind bereit für KI

Unabhängig von Alter und Branche fühlen sich Kandidat:innen wohl dabei, mit KI-gesteuerten Tools zu arbeiten, solange diese Ergebnisse liefern. Konkret bedeutet das ein besseres Matching passender Stellen, schnellere Platzierungen und eine klare, reibungslose Kommunikation. Alles muss weiterhin individuell auf die Kandidat:innen zugeschnitten sein. Die Personalvermittlungsbranche steht vor einer KI-gesteuerten Transformation. Personaldienstleister sind jetzt somit gefordert, diese entscheidende aber zeitlich begrenzte Gelegenheit zu nutzen, ihren Mehrwert für Kandidat:innen zu demonstrieren.

71% der Kandidat:innen finden KI-generierte Jobvorschläge in Ordnung

53 % der Befragten wussten über den Einsatz von KI als Teil des Recruiting-Prozesses bei ihrem Personaldienstleister Bescheid – und empfanden diese Erfahrung als überwiegend positiv. Am häufigsten bemerkten sie eine schnellere Reaktionszeit bei der KI-gestützten Zusammenarbeit, was die Loyalität der Kandidat:innen fördert.

Kandidat:innen begrüßen es, wenn KI das Matching und administrative Aufgaben erleichtert.

Kandidat:innen fühlen sich am wohlsten, wenn KI das Stellen-Matching übernimmt. Das ist gut nachvollziehbar, da KI auf Basis einer Vielzahl an Recruiting-Daten trainiert werden kann, und so die am besten geeigneten Jobs filtern kann. Auch bewerten es Kandidat:innen positiv, dass KI mühsame administrative Aufgaben wie Onboarding-Dokumente, Zeiterfassung und Compliance-Formulare übernimmt. Nahezu 60% aller Kandidat:innen scheinen offen für einen komplett KI-gestützten Recruitingprozess zu sein

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Schwachstellen: Langsame Prozesse und mangelnde Kommunikation

Die meisten Kandidat:innen sprachen sich positiv auf die Frage nach ihrer Zufriedenheit über den gesamten Recruitingprozess hinweg aus. Dennoch gibt es Verbesserungsbedarf. Für Unzufriedenheit sorgen vor allem zu langsame Prozesse, unpassende Job- oder Projektaufträge oder wenn der Ablauf unklar und kompliziert ist.

Mehr als zwei Drittel aller Kandidat:innen haben positive Erfahrungen gemacht

65-75 % der Kandidat:innen machen über alle Phasen des Recruiting-Prozesses hinweg gute oder sehr gute Erfahrungen. Diese Zufriedenheit wird derzeit durch viel manuelle Arbeit erreicht. Personaldienstleister können diese Zufriedenheit mit KI halten oder sogar steigern, da der Einsatz das Team entlastet. So gewinnen Recruiter mehr Zeit für die persönliche Beratung und Beziehungspflege. Das ist gerade bei einer wirtschaftlichen Erholung ein wichtiger Faktor, da Personaldienstleister dann schnell und effizient skalieren können.

Lange und komplizierte Prozesse sind der Grund, warum es nicht klapp

Viele Kandidat:innen sind unzufrieden, weil der Rekrutierungsprozess zu langsam ist, die Abläufe schwierig sind und das Job-Matching nicht passt. Diese Probleme treten fast immer in der Phase vor der Stellenbesetzung auf. Ein klares Zeichen für Personaldienstleister, ihre Prozesse optimieren zu müssen. Viele unzufriedene Kandidat:innen empfinden den Bewerbungsprozess als unklar, die Zeiterfassung als zu aufwändig (46 %) und die Recruiter:innen als zu langsam (41 %). Außerdem finden 46 % der Kandidat:innen die Formulare zu kompliziert. Eine besonders große Schwachstelle offenbart sich in dem Ergebnis, dass 43 % der unzufriedenen Kandidat:innen sich nicht verstanden fühlen. Durch eine gezielte Verbesserung der Vorauswahl und Selektion der Jobs, eventuell KI-unterstützt, können Personaldienstleister all diese Schwachstellen beheben.

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Jede Phase zahlt auf die Loyalität der Kandidat:innen ein

Die Erwartungen der Kandidat:innen sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. So entscheiden sich stark nachgefragte Talente vor allem für Personaldienstleister, die drei Faktoren erfüllen:

  • Sie kommunizieren klar und häufig
  • Sie bieten Ressourcen für die eigene Karriereentwicklung
  • Sie gestalten den Recruiting-Prozess so einfach wie möglich

Kandidat:innen möchten mindestens einmal pro Woche kontaktiert werden

Besonders häufiger Kontakt zahlt sich aus: Kandidat:innen, die regelmäßig kontaktiert wurden, würden am ehesten wieder mit diesem Personaldienstleister zusammenarbeiten. Die Loyalität der Kandidat:innen steigt auf 90 %, wenn sie ein neues Jobangebot noch vor Ende des aktuellen Einsatzes erhalten. Im Vergleich dazu sinkt die Loyalität auf 68 %, wenn dies nicht geschieht. Technologie ermöglicht es Recruitern, dieses Ziel zu erreichen. Bullhorn verzeichnet eine um 53% höhere Wiedereinsatzquote bei Personaldienstleistern, die ihre Prozesse automatisieren. KI wird diese Steigerungen noch weiter vorantreiben.

Karriereentwicklungsprogramme führen zu höherer Kandidatenloyalität

Immer wieder sind neue Fähigkeiten gefordert. Kandidat:innen fällt es branchenübergreifend zunehmend schwer, mit dieser Entwicklung Schritt zu halten. Bieten Personaldienstleister zusätzliche Unterstützung und individuelle Möglichkeiten für die Karriereentwicklung, fördert das die Loyalität der Kandidat:innen deutlich. Diese Strategie zahlt sich gleich doppelter aus: Sie wirkt sowohl bei der Talentbindung als auch bei der Gewinnung von Talenten, die Unternehmen auch in der Zukunft benötigen.

Der gesamte Recruiting-Prozess wirkt sich auf die Loyalität aus

Kandidat:innen mit einer positiven Erfahrung arbeiten mit einer doppelt so hohen Wahrscheinlichkeit wiederholt mit dem gleichen Personaldienstleister zusammen. Wie oben gezeigt sind schnelle, einfach und genaue Prozesse, meist technologiegetrieben – die stärksten Zufriedenheitstreiber. Zum Beispiel würden 90 % der Kandidat:innen mit einem automatisierten Onboarding, erneut mit ihrem Personaldienstleister zusammenarbeiten. Daran zeigt sich: Jede einzelne positive Erfahrung stärkt die Loyalität. Für den Personaldienstleister heißt das, er muss jede Phase im Prozess perfekt meistern..

Fazit

Kandidat:innen haben klare Erwartungen an Personaldienstleister. Sie möchten schnell in eine passende Stelle oder für ein passendes Projekt vermittelt werden, eine klare Kommunikation und mithilfe von Technologie einen einfachen und reibungslosen Prozess erleben. Nutze die Offenheit von Kandidat:innen gegenüber dem Einsatz von KI und setze sie zu deinem Vorteil ein. KI unterstützt nicht nur beim Job-Matching, sondern kann auch die Vorauswahl optimieren und administrative Aufgaben erleichtern. Das gibt dir und deinem Team an Personalberater:innen mehr Zeit für die persönliche Betreuung von Kandidat:innen und Kunden zurück – einem der wichtigsten Pluspunkte von Personaldienstleistern gegenüber anderen Jobquellen. Erfahre mehr darüber, wie Recruiting in Zukunft aussehen wird,  mit KI-Power in jedem Schritt .

Candidates satisfied with their recruiter's speed and responsiveness are 2 times as likely to work with their staffing firm again