Wie Sie die digitale Transformation erfolgreich vorantreiben – Ein Rückblick auf die Bullhorn EngageX Europe 2020

Digitale Transformation - Breakout Session Bullhorn EngageX Europe 2020
In unserer deutschsprachigen Podiumsdiskussion auf der EngageX Europe 2020, der Onlinekonferenz für Personaldienstleister, ging es dieses Jahr am 5. November um die Herausforderungen in der digitalen Transformation im Hinblick auf die Personalvermittlungsbranche.

Die digitale Transformation aus unterschiedlichen Blickwinkeln 

In einer spannenden Diskussion auf der Bullhorn EngageX Europe am 5. November 2020 haben sich unsere Referenten Marina Zayats, Björn Schwenzer und Daniel Joseph vorrangig auf die praktischen Aspekte der Einführung der digitalen Transformation fokussiert, und dabei unterschiedliche Gesichtspunkte beleuchtet.

Der Begriff “Digitale Transformation” wird oft sehr unterschiedlich interpretiert und verstanden, je nachdem, in welcher Position man sich befindet und aus welchem Blickwinkel man das Thema betrachtet. Aus diesem Grund hatten wir zu unserer Session auf der EngageX Europe drei Referenten mit sehr unterschiedlichen Hintergründen eingeladen. 

Angeleitet von Moderator und unserem Bullhorn Sales Lead DACH, Oliver Welz, diskutierten die Social Selling-Experting Marina Zayats, der univativ-CDO Björn Schwenzer und der Personalberater Daniel Joseph gemeinsam über die Herausforderungen und Lösungsansätze bei der Implementierung der digitalen Transformation.

Björn, Marina und Daniel sind echte “Changemaker”, die in Ihrem Unternehmen die digitale Transformation aktiv vorangetrieben haben. Klar und gut verständlich erzählten die Referenten von den Veränderungen, die sie selbst bewirkt, implementiert oder unterstützt haben, und zwar sowohl auf der Prozess- als auch auf der Technologieebene.

 

Die digitale Transformation kommt ins Wohnzimmer – Corona und das New Normal

Am Tag der Konferenz befinden sich alle Referenten und auch der Moderator Oliver Welz, Sales Lead DACH bei Bullhorn, im Home Office. In der Tat ist Björn der letzte Geschäftskontakt, mit dem sich Oliver vor dem ersten Lockdown im März ‘live’ getroffen hat. 

Aus diesem Grund ist das Home Office und die Arbeit von zuhause auch das erste Thema, mit dem sich die Referenten in der Diskussion auseinandersetzen. 

So berichtet Björn beispielsweise, dass es bei univativ durchaus zwei bis drei Wochen gedauert hat, den Arbeitstag umzustellen und neue Routinen zu entwickeln – denn obwohl das Unternehmen bereits komplett digital aufgestellt war und die Systeme in der Cloud liefen, hat es doch etwas gedauert bis alle Arbeitsabläufe remote funktioniert haben und die ‘neue Normalität’ eingekehrt ist.

 

Auf einmal war alles online…

Besonders schwer fällt die Umstellung auf digitale Meetings und der komplette Wegfall des persönlichen Kontakts. Der Unterschied liegt in persönlicher Präsenz und persönlichen Meetings, die so nicht mehr möglich sind. 

Aus diesem Grund erläutert Marina Zayats warum es nun umso wichtiger ist, warum Führungskräfte in ihrer (ausschließlich digitalen) Kommunikation nahbarer für Mitarbeiter und externe Stakeholder werden und auf neue Kommunikationskanäle setzen müssen. Die verstärkte Notwendigkeit einer digitalen Präsenz auf Social Media entstand zwar nicht erst seit Beginn der Coronakrise, jedoch hat diese dies massiv beschleunigt.

 

Erfolgsfaktoren bei der Einführung und Implementierung der digitalen Transformation

Was sind die Erfolgsfaktoren zur erfolgreichen Einführung der digitalen Transformation? Natürlich gibt es hier auch ein paar technische Fragen, die geklärt werden müssen, jedoch sind sich alle Referenten einig, dass es am Ende doch hauptsächlich kulturelle und zwischenmenschliche Faktoren sind, die über Erfolg oder Misserfolg entscheiden.

Der Wille und die Bereitschaft muss gegeben sein, Strukturen und soziale Werkzeuge müssen den Mitarbeiter während der digitalen Transformation an die Hand gegeben werden.

 

Veränderung beginnt immer bei den Menschen

Denn es geht nicht primär um die Einführung neuer Technologien, sondern vor allem darum, Veränderung im Verhalten  und der Denk- und Arbeitsweise von Menschen und Mitarbeitern erfolgreich zu bewirken. 

Selbstverständlich gibt es hier Widerstände, vor allem wenn an etablierten Strukturen und Prozessen gerüttelt wird. Aus diesem Grund ist es notwendig, über sogenannte Change Agents Veränderungen über eine klare Agenda gezielt zu steuern, während man zeitgleich auch über ein entsprechendes Budget verfügen und dem Projekt ausreichend Zeit zusprechen sollte.

 

Nur mit einer klaren Kommunikationsstrategie ist der langfristige Erfolg gesichert

Für den einzelnen Mitarbeiter muss klar sein, welche Vorteile die Veränderung für ihn mit sich bringt und welche Probleme dabei für ihn gelöst werden. Aus diesem Grund ist eine solide Kommunikationsstrategie zu Veränderungsmanagement zum zentralen Punkt jeder digitalen Transformations-Agenda zu machen. Die Change-Kommunikation und das Training sollte vor allem nicht nur einzelne Abteilungen, sondern stets das komplette Unternehmen umfassen.

Dafür sollte es einen zentralen Ansprechpartner geben – Change hat zwar primär etwas mit dem richtigen Mindset und nicht mit dem Alter zu tun, ein solcher Ansprechpartner kann aber helfen, Menschen aus unterschiedlichen Generationen und mit unterschiedlichen Mindsets im Change mitzunehmen

 

Effizienzsteigerung durch KI und Machine Learning – und die Sorge um den eigenen Arbeitsplatz

Auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz werden vor allem Plattformen für die Recherche von Kandidaten in der Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen und das Berufsbild des “klassischen” Recruiters wird sich dementsprechend verändern – die Rolle des Personalberaters und Personalvermittlers wird immer anspruchsvoller werden und die Komplexität der Aufgaben wird zunehmen.

Durch die Automatisierung von Routinetätigkeiten und den Rollen, die dadurch entstehen, werden die Tätigkeiten von Recruitern aufgewertet, da sie in ihrer Komplexität steigen.

Wo Automatisierung den Mensch nicht ersetzen wird

Großes Automatisierungspotential besteht momentan auch in der Vorselektion von Kandidaten – doch den abschließenden Blick und die Bewertung der Qualifizierung hat jedoch immer noch der Mensch während des Interviews – und dies, da sind sich alle Referenten sicher – wird auch in der Zukunft weiterhin notwendig sein. 

Denn bis eine Maschine in der Lage ist, die zwischenmenschlichen Faktoren und die emotionale Intelligenz eines Kandidaten vollständig zu erfassen wird es noch eine Weile dauern.

In Richtung Kandidat wird es in Zukunft wichtig sein, jüngere Generationen wie die Millennials glaubwürdig und auf Augenhöhe anzusprechen – das heißt, deren Lebenswirklichkeit zu verstehen und ihnen auf den neuen von ihnen genutzten digitalen Plattformen zu begegnen und dort auch präsent zu sein. 

 

Die größten Herausforderungen im Bereich Digitale Transformation

Zwar hat mittlerweile vermutlich kein Unternehmen, das den Weg in die digitale Transformation noch nicht begonnen hat – trotz allem befinden sich die unterschiedlichen Personaldienstleister aktuell an sehr unterschiedlichen Punkten ihrer Reise.

Um wettbewerbsfähig zu bleiben ist es notwendig, schnell zu handeln, denn das Ignorieren dieses notwendigen Wandels kann entweder Bedeutungsverlust oder Scheitern des Geschäftsmodells nach sich ziehen – Beispiel Kodak (Digitalfotografie).

Die Konkurrenz schläft nicht – warum man immer auf dem neuesten Stand sein sollte

Das Geschäftsmodell eines Unternehmens steht ständig auf dem Prüfstand wenn es sich nicht konstant weiterentwickelt und die digitale Transformation nicht als eine Konstante in ihre Strategie eingebaut hat – die Zeit zur Reaktion auf digitalen Wandel und disruptive Massnahmen wird immer geringer.

Social Media als Tool der demokratischen Diskussion zwischen Hierarchien

Führungskräfte müssen mit gutem Beispiel in der Digitalisierung vorangehen, bspw. auch durch die Nutzung von Social Media – die momentane Herausforderung für die Führung ist oft, dass die Kommunikation zu den Mitarbeitern über soziale Netzwerke nicht ausreichend stattfindet. 

Doch gerade im Bereich Social Media haben Führungskräfte die Möglichkeit, sich mit ihren Mitarbeitern auf Augenhöhe auszutauschen, und deren Ansichten und Bedürfnisse so besser zu verstehen.

 

Welche Rollen sind für die digitale Transformation unabdinglich – wen braucht es zur Umsetzung?

Um die digitale Transformation erfolgreich umzusetzen sind technische Rollen aus den Bereichen IT Security und Data Science klar unabdinglich – aber auch neue Rollenbilder, die sich mit Change-Management und Coaching im Rahmen der Digitalisierung und des Demografischen Wandels befassen dürfen auf keinen Fall fehlen.

Wichtige Eigenschaften für diese Rollen sind Empathie und Einfühlungsvermögen sowie eine gute Kommunikationsfähigkeit in Richtung verschiedener Stakeholder und selbstverständlich auch zur Geschäftsführung. 

In a Nutshell – was muss in Bezug auf die digitale Transformation stets beachtet werden?

Veränderungen und ihr Management sind permanente Faktoren und kein einmaliges Projekt, das man einfach ‘abschließen kann’.

Verschiedene Projekte laufen parallel und gehen ineinander über, die digitale Transformation bildet den Rahmen für all dies. 

Die Rolle des Chief Digital Officer (CDO) ist eine Übergangsrolle, in Zukunft sollte digitale Transformation natürlicherweise durch die komplette Organisation eines Unternehmens getragen werden – und den CDO irgendwann überflüssig machen.

 

Kommunikation ist alles – Veränderung braucht Erklärung

Die digitale Transformation wird immer nur dann von Erfolg gekrönt sein wenn die Unternehmenskommunikation hier eine tragende Rolle spielt und Veränderungskommunikation ernst genommen wird. 

Hier sollten auch vor allem Führungskräfte eine tragende Rolle übernehmen, z.B. in der Rolle des Social CEOs, jedoch muss die Kommunikation zeitgleich und vor allem auch klar koordiniert von verschiedenen Stakeholdern in der Organisation vorangetrieben werden, welche auch die vollständige Change-Kommunikation zu diesen Projekten übernehmen.

 

Mehr zum Thema erzählen Ihnen Daniel, Marina und Björn im vollständigen Video.

 

Zum Video

 

Wir möchten uns nochmals bei allen unseren Teilnehmern bedanken, die auf der EngageX Europe dabei waren und dieses Event zu einer einmaligen Erfahrung für Personaldienstleister gemacht habe. Und vergessen Sie nicht: registrierte Teilnehmer können alle aufgezeichneten Sessions nun über die Eventplattform einsehen. Nutzen Sie diese Gelegenheit, um Sessions, die Sie verpasst haben anzusehen oder sich Ihre Top Highlights erneut anzusehen.


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