GVP Thementage 2025: Mit KI und neuen Ideen in die Zukunft der Personaldienstleistung
Bereits auf der diesjährigen Bullhorn Roadshow und der STAFFINGpro 2025 zeigte sich, wie stark KI und technologische Innovationen das Recruiting verändern. Die GVP Thementage in Köln knüpften genau daran an. Zwischen intensiven Gesprächen, praxisnahen Einblicken und klaren Handlungsempfehlungen entstand das Gefühl, dass die Branche trotz aller Herausforderungen vor einem spannenden Wendepunkt steht.
Ein Markt im Wandel und die Chance zum Aufbruch
Gleich zu Beginn wurde deutlich, wie stark sich der Markt verändert hat. Die neue 360 Grad Studie Barometer Personalvermittlung 2025 zeigte, dass die Wachstumskurve vieler Unternehmen zuletzt ins Stocken geraten ist und Kandidat:innen zurückhaltender geworden sind. Gleichzeitig entstehen neue Qualitätsstandards, die den Anspruch an Professionalität und Transparenz in der Branche deutlich erhöhen.
„Trotz der nüchternen Zahlen herrschte eine bemerkenswert positive Grundstimmung“, stellte Roman Vonderhecken, Key Account Manager bei Bullhorn, fest. „Mit vielen habe ich gesprochen, und der Tenor war immer gleich: Für die Teilnehmenden ist gerade jetzt der richtige Moment, Prozesse neu zu denken und mutig in Technologie und Strategie zu investieren. Die zentrale Frage lautete, welche Hebel die Staffingbranche jetzt nutzen muss, um aus einer schwierigen Lage heraus gestärkt hervorzugehen.“
Bullhorn Session: KI sinnvoll nutzen, Beziehungen stärken
Ein zentrales Highlight der Thementage Personalvermittlung war der Vortrag von Roman Vonderhecken und Gregor Gericke, Account Director bei Bullhorn. Die beiden zeigten eindrucksvoll, wie KI bereits heute den Recruiting-Alltag verändert und warum der entscheidende Wettbewerbsvorteil nicht in der reinen Technologie liegt, sondern in ihrer intelligenten Anwendung.
„Ob Streaming-Empfehlungen, Reiseplanung oder Wetterprognosen: KI begleitet uns längst im Alltag. Der spannende Teil beginnt dort, wo sie auch Recruiting-Teams spürbar entlastet“, erläuterte Gregor. Er und Roman machten deutlich, wie moderne Systeme weit über klassisches Matching hinausgehen. Mithilfe von KI werden historische Interaktionen analysiert, Zusammenhänge in Kandidatenprofilen erkannt und Ergebnisse erzielt, die früher viele Stunden manueller Recherche erfordert hätten.
Vom Assistenten zum digitalen Mitarbeitenden
Die Wirkung von KI in der Personalvermittlung zeigt sich besonders deutlich beim Sourcing. Recruiter investieren dafür im Durchschnitt fast 15 Stunden pro Woche. Mit KI lässt sich ein großer Teil dieser Zeit zurückgewinnen.
Roman und Gregor erläuterten, wie vielfältig die Anwendungsfälle inzwischen sind. KI kann Kandidaten eigenständig vorqualifizieren, erste Fragen zu Verfügbarkeit und Rahmenbedingungen über Voicebots klären und automatisch strukturierte Zusammenfassungen erzeugen. Auch das Matching wird deutlich präziser, weil moderne Engines nicht nur Daten vergleichen, sondern Zusammenhänge erkennen und kontextbezogen bewerten.
Durch diese Entlastung entsteht mehr Raum für den Teil der Arbeit, der für Talente und Kunden den größten Unterschied macht: persönliche Beratung, individuelle Begleitung und verlässlicher Service. Für viele Teilnehmende war genau diese Kombination aus einer leistungsfähigen ATS/CRM-Technologie mit KI in jedem Schritt und menschlicher Expertise der Schlüssel zu mehr Zukunftssicherheit.
Warum viele KI-Projekte scheitern und was erfolgreiche Unternehmen anders machen
Ein Thema, das in der Session für großes Echo sorgte, war die Frage, warum KI-Projekte häufig nicht den gewünschten Erfolg bringen. „Die MIT-Studie zeigt deutlich, dass 95 % aller KI-Projekte aktuell scheitern. Aber nicht wegen technischer Hürden. In der Praxis liegt es meist an der Datenqualität, an zu hohen oder unklaren Erwartungen und daran, dass das nötige Change Management fehlt“, erklärte Gregor.
Roman ergänzte: „Erfolgreiche Unternehmen verfolgen einen anderen Ansatz. Sie starten mit klar definierten Anwendungsfällen, sorgen für gepflegte Datenpools und binden ihr Team von Anfang an ein. KI wird dort nicht als Zusatztool verstanden, sondern als logische Weiterentwicklung bestehender Prozesse.“
Das sorgte im Publikum für spürbares Nachdenken und gleichzeitig für Erleichterung. Die Botschaft lautete nicht, alles neu zu machen, sondern: an den richtigen Stellen starten und dann skalieren.
Was Kandidat:innen erwarten und wie Personaldienstleister überzeugen können
Ein weiterer Schwerpunkt der Thementage war die Candidate Experience. Das neue GVP-Barometer bestätigte, was wir bereits im GRID Talent-Trends-Report 2025 herausgefunden hatten und was viele im Alltag längst spüren: Kandidat:innen wenden sich zwar zunehmend zuerst an Jobbörsen, wünschen sich jedoch persönliche Unterstützung und individuelle Beratung. Wer sich ernst genommen fühlt und regelmäßig Updates erhält, bleibt der Zusammenarbeit in 86 % der Fälle treu.
Auch die Erkenntnisse anderer Sessions passten dazu:
- Digitale Sichtbarkeit muss nicht teuer sein, aber kontinuierlich gepflegt werden.
- KI kann Bewerbende schneller erreichen, Gespräche vorbereiten und Erwartungen managen.
- Vertrauen entsteht am Ende immer durch Menschen und durch verlässliche Kommunikation.
Ein Event, das Mut macht
Die GVP Thementage 2025 haben eindrucksvoll gezeigt, wie viel Bewegung in der Branche steckt. „Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten war die Atmosphäre geprägt von Optimismus und Tatkraft“, fasst Roman zusammen. „Viele Teilnehmende betonten, wie wertvoll der Austausch über konkrete Herausforderungen und funktionierende Lösungen war.“
Die zentrale Erkenntnis der zwei Tage lässt sich Gregor zufolge so zusammenfassen: „Recruiting ist und bleibt ein People Business. Es wird durch KI nicht ersetzt, sondern gestärkt. Wer Technologie klug einsetzt, Prozesse verschlankt und gleichzeitig den persönlichen Kontakt in den Mittelpunkt stellt, ist für die nächsten Monate bestens aufgestellt.“
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